Weltreligionen

Weltreligionen

Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt führt Schüler:innen in eine der fünf Weltreligionen ein. Es vermittelt grundlegendes Wissen über zentrale Glaubensinhalte, Bräuche, Feste und die Vorstellung vom Leben nach dem Tod, um ein Verständnis für die Vielfalt religiöser Praktiken und Überzeugungen zu fördern.

Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Bedeutung von Religionen weltweit. Der erste Textabschnitt stellt die ausgewählte Weltreligion aus der Perspektive eines elfjährigen Kindes vor. Ein Kreuzworträtsel dient zur spielerischen Überprüfung des Textverständnisses und der Schlüsselbegriffe. Anschließend werden die drei wichtigsten Feste und Feiertage der Weltreligion in separaten Texten detailliert beschrieben. Multiple-Choice-Fragen sichern das Verständnis dieser Feste. Ein Steckbrief am Ende des Arbeitsblattes fordert die Zusammenfassung aller gelernten Informationen. Ein weiterer Textabschnitt widmet sich der Vorstellung vom Leben nach dem Tod in der gewählten Weltreligion. Abschließende Schreibaufgaben regen zur Reflexion über Inhalte des Textes an.

Kompetenzen:

  • Religionskundliches Wissen: Schüler:innen erwerben grundlegende Kenntnisse über eine gewählte Weltreligion und die zugrundliegenden Glaubenssätze, Rituale und Feste.
  • Textverständnis und Informationsentnahme: Die Fähigkeit zur Informationsentnahme aus verschiedenen Texten wird geschult.
  • Interkulturelle Kompetenz: Durch die Auseinandersetzung mit einer fremden Religion wird das Verständnis für kulturelle Vielfalt gefördert.
  • Kritisches Denken und Reflexion: Die Aufgaben regen zur Auseinandersetzung mit ethischen Fragen und persönlichen Glaubensvorstellungen an.

Niveau: 6./7. Klasse (Unterstufe)

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Target group and level

6./7. Klasse (Unterstufe)

Subjects

EthicsReligionPhilosophyPolitics

Weltreligionen

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Die Weltreligionen entdecken

Die Welt ist voller Vielfalt – auch in ihren Religionen. Religionen geben Menschen Orientierung, erklären ihnen die Welt und helfen ihnen, Antworten auf wichtige Lebensfragen zu finden. Jede Religion hat ihre eigenen Feste, Traditionen und Geschichten, die sie besonders machen.

Auf diesem Arbeitsblatt wirst du eine der fünf großen Weltreligionen – Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus und Buddhismus – kennenlernen.

Meine Religion: Das Judentum

Hallo, ich bin Sarah und elf Jahre alt. Ich möchte euch etwas über meine Religion erzählen: das Judentum. Für mich ist das Judentum nicht nur eine Religion, sondern auch ein wichtiger Teil meiner Familie und Geschichte.

Im Judentum glauben wir an einen einzigen Gott, der uns liebt und uns hilft. Viele unserer Geschichten und Regeln stehen in einem alten Buch, der Tora. Die Tora ist wie ein Schatz voller Weisheiten. Meine Familie und ich lesen oft daraus, und ich finde es spannend, mehr über unsere Vorfahren zu erfahren.

Wir haben besondere Bräuche und Traditionen. Zum Beispiel tragen manche von uns eine kleine Kappe auf dem Kopf, die Kippa heißt. Sie erinnert uns daran, dass Gott immer über uns ist. Wenn wir beten, benutzen wir manchmal einen Gebetsschal mit Quasten an den Enden. Diese Quasten nennt man Zizit, und sie erinnern uns an die Gebote Gottes.

Im Judentum gibt es viele Gebote, die uns helfen, gut zu leben. Sie zeigen uns, wie wir uns gegenüber anderen verhalten sollen. Ein wichtiges Gebot ist zum Beispiel, dass wir unsere Eltern ehren sollen. Ein anderes sagt, dass wir freundlich zu Fremden sein sollen.

Essen spielt in meiner Religion auch eine große Rolle. Wir essen koscher, was bedeutet, dass wir bestimmte Regeln beim Essen befolgen. Zum Beispiel essen wir kein Schweinefleisch und mischen nicht Milch und Fleisch in einer Mahlzeit. Meine Mama kocht oft leckere Gerichte nach diesen Regeln, und ich helfe ihr gerne dabei.

Ein besonderer Moment im Leben eines jüdischen Kindes ist die Bar Mizwa für Jungen und die Bat Mizwa für Mädchen. Wenn ich 13 werde, feiere ich meine Bat Mizwa. Dann gelte ich in der Gemeinde als Erwachsene und übernehme mehr Verantwortung. Ich lerne dafür Hebräisch, um aus der Tora vorzulesen.

Ich bin stolz darauf, Jüdin zu sein. Meine Religion lehrt mich, gütig zu sein und anderen zu helfen. In unserer Gemeinde fühlen wir uns wie eine große Familie. Wir teilen viele schöne Momente miteinander und unterstützen uns gegenseitig. Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in meine Religion geben!

📋 Fülle das Kreuzworträtsel mithilfe des Textes aus.

Wichtige Feste und Feiertage

Lies dir die drei Texte zu den wichtigsten Festen/Feiertagen durch und beantworte im Anschluss die Fragen.

Pessach

Pessach ist ein wichtiges Fest im Judentum, das an den Auszug der Israelit:innen aus Ägypten erinnert. Es dauert acht Tage und beginnt mit dem Sederabend. Während Pessach essen Jüd:innen kein Brot, sondern Matze, ein ungesäuertes Brot. Beim Sederabend gibt es besondere Speisen wie bittere Kräuter und Charoset, eine Mischung aus Nüssen und Früchten. Die Geschichte des Auszugs wird vorgelesen und Lieder werden gesungen. Kinder suchen nach dem Afikoman, einem Stück Matze, das versteckt wird. Pessach erinnert daran, wie wichtig Freiheit und Gemeinschaft sind.

Chanukka

Chanukka ist das jüdische Lichterfest und dauert acht Tage. Es erinnert an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem und das Wunder des Öls, das acht Tage lang brannte, obwohl es nur für einen Tag reichen sollte. Jüd:innen zünden jeden Tag eine Kerze am Chanukka-Leuchter, der Menora, an. Traditionell werden Spiele gespielt, wie das Dreidelspiel, und es gibt leckere Speisen wie Latkes, Kartoffelpuffer, und Sufganiyot, gefüllte Krapfen. Chanukka ist eine Zeit der Freude und des Zusammenkommens mit Familie und Freund:innen, um die Wunder der Vergangenheit zu feiern.

Jom Kippur

Jom Kippur ist der wichtigste Feiertag im Judentum und wird auch der Versöhnungstag genannt. An diesem Tag bitten Jüd:innen um Vergebung für ihre Fehler. Es ist ein Fastentag, an dem weder gegessen noch getrunken wird, um sich auf das Gebet und die Selbstreflexion zu konzentrieren. Viele Jüd:innen verbringen den Tag in der Synagoge, wo besondere Gebete gesprochen werden. Am Abend vor Jom Kippur ist es üblich, ein großes Essen zu genießen. Jom Kippur endet mit dem Klang des Schofar, eines Widderhorns, das die Gemeinschaft dazu motiviert, das neue Jahr mit guten Vorsätzen zu beginnen.

📋 Wähle für jede Frage die richtige Antwort aus.

Hinweis für Lehrkräfte

Hier befindet sich ein Lösungsvorschlag für den Steckbrief.

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Religion
Gottheit / Schöpfer
Heilige Schrift
Gebetshäuser
Feste & Bräuche
Besonderheiten

Steckbrief

Nutze alle bisherigen Informationen aus dem Arbeitsblatt und fülle den Steckbrief aus.

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Gottheit / Schöpfer
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Das Judentum und das Leben nach dem Tod

Im Judentum gibt es verschiedene Vorstellungen darüber, was nach dem Tod passiert. Viele Jüd:innen glauben, dass die Seele nach dem Tod weiterlebt und in eine andere Welt gelangt. Diese Welt wird oft als „Olam Ha-Ba“ bezeichnet, was „die kommende Welt“ bedeutet. Dort soll die Seele in Frieden und Ruhe sein und Gott näherkommen. Einige glauben, dass die Seele eine Zeit im Himmel verbringt, bevor sie zurückkehrt, um in einem neuen Körper wiedergeboren zu werden.

Ein wichtiger Gedanke im Judentum ist, wie man zu Lebzeiten handelt. Gute Taten und das Befolgen der Gebote sind wichtig, um nach dem Tod einen guten Platz zu finden. Es gibt jedoch keine einheitliche Vorstellung, und Jüd:innen können unterschiedliche Meinungen haben.

In der jüdischen Religion wird oft mehr Wert auf das Leben und die Taten gelegt, die man hier und jetzt vollbringen kann, als auf das, was nach dem Tod geschieht. Es geht darum, ein gutes und gerechtes Leben zu führen, damit die Welt, in der wir leben, ein besserer Ort wird.

📋 Schreibe einen kurzen Text zur vorgegebenen Fragestellung.