Miteinander sprechen

Miteinander sprechen

Zielsetzung:

Die Lernenden erkennen die Bedeutung aktiven Zuhörens für eine gelingende Kommunikation und setzen sich mit dessen Merkmalen auseinander. Ziel ist die Entwicklung eines reflektierten Verständnisses der eigenen Zuhörgewohnheiten durch die Auseinandersetzung mit den Elementen aktiven Zuhörens. Die Lernenden reflektieren, wie sich aufmerksames Zuhören auf Gesprächssituationen auswirkt und vergleichen eigene Erfahrungen mit den erarbeiteten Prinzipien.

Inhalte und Methoden:

Das Arbeitsblatt thematisiert die grundlegende Bedeutung des Zuhörens im Rahmen der Kommunikation. Die Merkmale aktiven Zuhörens werden schrittweise, durch Reflexionsaufgaben sowie die Arten der Kommunikation durch Zuordnungsübungen, erarbeitet. Anschließend wenden die Lernenden ihr neu gewonnenes Wissen an, indem sie Gesprächssituationen analysieren und entweder in Einzelarbeit, Partnerarbeit oder Gruppenarbeit vertiefen.

Kompetenzen:

  • Sichere Identifizierung und Anwendung der Merkmale aktiven Zuhörens.
  • Fähigkeit, die Bedeutung nonverbaler und verbaler Signale im Zuhörprozess zu erkennen und zu deuten.
  • Kritisches Reflektieren der eigenen Zuhörgewohnheiten und deren Wirkung auf Gesprächspartner:innen.
  • Entwicklung von Empathie und einer wertschätzenden Gesprächshaltung durch die Anwendung aktiven Zuhörens.

Zielgruppe und Niveau:

Ab Klasse 7

YS
ZV
AZ
BC

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Target group and level

Ab Klasse 7

Subjects

GermanPolitics

Miteinander sprechen

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Zuhören - mehr als nur Stille

Zuhören bedeutet mehr als lediglich das Fehlen eigener Redebeiträge. Es handelt sich um eine aktive Fähigkeit, bei der die Aufmerksamkeit gezielt auf den Sprecher gerichtet wird. Wesentlich ist dabei das Bestreben, die geäußerten Inhalte sowie die nonverbalen Signale, wie beispielsweise Tonfall und Körpersprache, aufmerksam wahrzunehmen und zu interpretieren.

Durch aktives Zuhören zeigen wir unseren Gesprächspartner:innen Wertschätzung und fördern ein Klima des Vertrauens. Es ermöglicht uns, Informationen präziser aufzunehmen, Missverständnisse zu vermeiden und die Perspektive des anderen besser zu verstehen. Diese Fähigkeit ist sowohl im privaten als auch im schulischen Kontext von Bedeutung und trägt zu einer gelingenden Kommunikation bei.

📋 Was bedeutet Zuhören für dich?

📋 Arbeitsauftrag: Lies den folgenden Dialog und überlege dir, was dieser verdeutlichen soll. Die Sätze in den Klammern sollen die Gedanken der jeweiligen Personen darstellen.

Julian: Hast du die neuen Marvel-Filme gesehen? Die haben wirklich einige interessante Wendungen und Charakterentwicklungen. Besonders „Avengers: Endgame“ hat mich beeindruckt, wie sie die Storylines zusammengeführt haben. (Ich frage mich, ob Marie das wirklich interessiert. Sie wirkt so abwesend.)

Marie: Ja, hab davon gehört. (Oh nein, Marvel. Ich wollte eigentlich über etwas anderes sprechen.)

Julian: Weißt du, die Art und Weise, wie sie Tony Starks Charakter bis zu seinem Ende entwickelt haben, war wirklich bewegend. Es zeigt, wie vielschichtig und komplex die Charaktere in Marvel sein können. (Warum kommt von Marie kaum eine Reaktion? Interessiert sie sich überhaupt für Marvel?)

Marie: Klingt spannend. (Ich sollte nicken, damit es aussieht, als ob ich zuhöre. Ich hoffe, Julian wechselt bald das Thema.)

Julian: Und dann gibt es die neuen Serien auf Disney+, wie „WandaVision“ und „Loki“. Die sind wirklich kreativ und bieten eine ganz neue Perspektive auf die Charaktere. Besonders die visuelle Darstellung und die tiefgründigen Themen haben mich fasziniert. (Wieso fragt Marie nicht nach? Vielleicht sollte ich etwas anderes erzählen.)

Marie: Ja, das habe ich gehört. (Was soll ich darauf sagen? Vielleicht sollte ich einfach zustimmen.)

Julian: Hast du bemerkt, wie sich die Marvel Cinematic Universe insgesamt entwickelt hat, seit „Iron Man“? Es ist interessant zu sehen, wie die Filme miteinander verbunden sind und wie sie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenbringen. (Soll ich überhaupt weitermachen? Marie scheint einfach nicht interessiert zu sein.)

Marie: Ja, richtig. (Oh, Marvel Cinematic Universe. Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet. Ich hoffe, das Gespräch endet bald.)

Julian: Ich frage mich, wie sie die nächsten Phasen gestalten werden. Mit neuen Charakteren und Geschichten gibt es viele Möglichkeiten. Besonders gespannt bin ich auf die Einführung von „The Eternals“ und wie sie ins bestehende Universum integriert werden. (Vielleicht sollte ich Marie direkt fragen, was sie darüber denkt. Aber sie scheint einfach nicht interessiert zu sein.)

Marie: Ja, das wird sicher spannend. (Ich hoffe, das war eine passende Antwort. Vielleicht sollte ich einfach höflich lächeln.)

Julian: Ich denke, Marvel hat noch viele Überraschungen für uns in petto. Besonders die neuen Trailer zeigen, dass sie die Fans wirklich begeistern wollen. (Warum höre ich nicht mehr Begeisterung oder Interesse von Marie? Vielleicht ist Marvel wirklich nicht ihr Ding.)

Marie: Ja, da hast du recht. (Vielleicht sollte ich jetzt über etwas anderes sprechen. Marvel ist einfach nicht mein Ding, aber ich will nicht unhöflich wirken.)

Julian: (Soll ich das Thema wirklich wechseln? Marie wirkt so, als ob sie gar kein Interesse hat.) Okay, vielleicht sollten wir über etwas anderes reden. Hast du das neue Album gehört, das kürzlich herausgekommen ist?

Marie: Ja, das habe ich. Es ist wirklich gut! (Endlich ein Thema, das mich interessiert. Hoffentlich reden wir nicht mehr über Marvel.)

✒️ Hier ist Platz für deine Überlegungen zu dem Text.

Diskussion in der Klasse: Was ist den Schüler:innen besonders in dem Text aufgefallen? Was haben sie sich für Notizen zu der Aufgabe gemacht?

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Detektive des Zuhörens – Die Merkmale aktiven Zuhörens

Aktives Zuhören bedeutet mehr als nur körperlich anwesend zu sein. Es ist eine bewusste Art zuzuhören, bei der du deinen Gesprächspartner:innen zeigst, dass du wirklich verstehst und dich für das, was gesagt wird, interessierst.

📋 Arbeitsauftrag: Ordne die folgenden Verhaltensweisen den Bereichen nonverbale Kommunikation (Körpersprache) und verbale Kommunikation (das, was gesagt wird) zu.

👥 Arbeitsauftrag: Tauscht euch zu zweit über eure Antworten aus.

Notizfeld

Gemeinsame Kontrolle der Antworten in der Klasse.

Folgende Aufgaben sind individuell wählbar. Je nachdem, was gewünscht ist, wird einmal Einzelarbeit, Rollenspiel oder Gruppenarbeit angeboten.

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Unser Klassen-Gesprächs-Knigge - Einzelarbeit

Erstelle einen Klassen-Gesprächs-Knigge, indem du Regeln für die Klasse festlegst.

📋 Phase 1: Individuelle Reflexion (Einzelarbeit – ca. 25 Minuten)

  1. Erinnerung: Denk über das Thema aktives Zuhören nach. Was bedeutet es für dich? Warum ist es wichtig? Was habe ich darüber gelernt?
  2. Regeln formulieren: Notiere in deinen eigenen Worten, welche Verhaltensweisen deiner Meinung nach wichtig sind, um gut zuzuhören. Berücksichtige dabei sowohl nonverbale als auch verbale Aspekte.
  • Impulsfragen: Wie zeige ich jemandem, dass ich ihm zuhöre? Was hilft mir selbst, besser zuzuhören? Welche Dinge stören mich, wenn mir jemand zuhört?
  • Beispiele und Begründungen: Wähle für jede deiner Regeln ein kurzes Beispiel oder eine Begründung, warum diese Regel wichtig ist.

Hier findest du Platz, um deine Gedanken und Anregungen festzuhalten.

📋 Phase 2: Gestaltung des persönlichen Beitrags (Einzelarbeit – ca. 20 Minuten)

  1. Form wählen: Entscheide dich, wie du deinen Beitrag zum Klassen-Knigge gestalten möchtest (z. B. eine kleine illustrierte Seite, eine Liste mit Erklärungen, ein kurzer Text).
  2. Gestaltung: Gestalte deinen Beitrag übersichtlich, gut lesbar und vielleicht auch kreativ.

Abschluss: Die individuellen Beiträge werden eingesammelt und von der Lehrkraft oder einer kleinen Gruppe von Schüler:innen zu einem gemeinsamen „Klassen-Gesprächs-Knigge“ zusammengestellt.

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Unser Klassen-Gesprächs-Knigge - Partnerarbeit mit Rollenspiel

Erstellt in Partnerarbeit einen Klassen-Gesprächs-Knigge, indem ihr Regeln für die Klasse festlegt.

📋 Phase 1: Gemeinsames Brainstorming und Regelsammlung (Partnerarbeit – ca. 20 Minuten)

  1. Erinnerung: Besprecht euch kurz: Was habt ihr bisher über aktives Zuhören gelernt? Welche Merkmale sind euch besonders wichtig erschienen?
  2. Regeln formulieren: Überlegt gemeinsam, welche konkreten Verhaltensweisen zu gutem Zuhören beitragen. Formuliert diese als klare und verständliche Regeln. Achtet darauf, sowohl nonverbale als auch verbale Aspekte zu berücksichtigen.
  • Beispiele: „Wir schauen die Person an, die spricht.“, „Wir nicken, um zu zeigen, dass wir zuhören.“, „Wir stellen klärende Fragen, wenn wir etwas nicht verstanden haben.“, „Wir lassen die andere Person ausreden.“

Hier findet ihr Platz für eure Gedanken und Anregungen.

📋 Phase 2: Anwendung im Rollenspiel (Partnerarbeit – ca. 15 Minuten)

  1. Situation wählen: Entscheidet euch für eine kurze Gesprächssituation (z. B. jemand erzählt von seinem/ihrem Wochenende, einem Problem in der Schule, einem tollen Erlebnis).
  2. Rollenverteilung: Eine Person ist die/der Erzählende, die andere Person ist die/der Zuhörende.
  3. Durchführung: Führt das Gespräch. Die zuhörende Person versucht, so viele eurer formulierten Regeln wie möglich anzuwenden.
  4. Feedback: Nach dem Gespräch tauscht euch aus:
  • Wie hat es sich für die erzählende Person angefühlt, zuzuhören?
  • Welche Regeln wurden gut umgesetzt?
  • Gab es Regeln, die schwierig anzuwenden waren? Warum?
  • Welche weiteren Regeln fallen euch jetzt vielleicht noch ein?

Hier findet ihr Platz, um eure Notizen aufzuschreiben.

📋 Phase 3: Gestaltung des Klassen-Knigges (Partnerarbeit – ca. 20 Minuten)

  1. Auswahl: Wählt die wichtigsten und besten Regeln aus eurer Sammlung und aus der Reflexion des Rollenspiels aus.
  2. Form: Entscheidet euch für eine Form eures „Gesprächs-Knigges“ (z. B. eine kleine Liste, eine illustrierte Karte, ein kurzer Steckbrief).
  3. Gestaltung: Gestaltet euren Beitrag zum Klassen-Knigge übersichtlich und ansprechend.

Abschluss: Die erstellten Knigge-Beiträge werden in der Klasse gesammelt und zu einem gemeinsamen „Klassen-Gesprächs-Knigge“ zusammengefügt (z. B. als Plakat, Broschüre oder digitale Sammlung).

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Unser Klassen-Gesprächs-Knigge – Gruppenarbeit (4 Personen)

Erstellt zusammen einen Klassen-Gesprächs-Knigge, indem ihr Regeln für die Klasse festlegt.

📋 Phase 1: Themenverteilung und Recherche (Gruppenarbeit – ca. 20 Minuten)

  1. Themenbereiche: Teilt die folgenden oder ähnliche Themenbereiche unter euch auf (jede Person übernimmt einen Bereich):
  • Nonverbale Signale des Zuhörens: (Körperhaltung, Blickkontakt, Mimik, Gestik)
  • Verbale Signale des Zuhörens: (Zustimmung, Nachfragen, Zusammenfassen, Empathie zeigen)
  • Störfaktoren und No-Gos beim Zuhören: (Unterbrechen, Desinteresse zeigen, Ablenken)
  • Zuhören in verschiedenen Situationen/mit verschiedenen Personen: (z. B. bei Problemen, beim Erklären, mit Freunden, mit Erwachsenen)

Ideensammlung: Sammelt in euren jeweiligen Themenbereichen Ideen und Regeln. Nutzt euer bisheriges Wissen und tauscht euch kurz in der Gruppe aus.

Hier findet ihr Platz für eure Notizen.

📋 Phase 2: Gemeinsame Ausarbeitung und Strukturierung (Gruppenarbeit – ca. 25 Minuten)

  1. Zusammenführen: Stellt eure gesammelten Ideen zusammen und diskutiert, welche Regeln die wichtigsten sind und wie ihr sie formulieren wollt.
  2. Struktur: Überlegt euch eine sinnvolle Struktur für euren Klassen-Knigge (z. B. nach den Themenbereichen, als Liste mit Überschriften, als Flussdiagramm).
  3. Formulierung: Formuliert die Regeln klar, prägnant und positiv. Gebt eventuell kurze Erklärungen oder Beispiele.

Hier findet ihr Platz für eure Ausarbeitungen.

📋 Phase 3: Gestaltung und Präsentation (Gruppenarbeit – ca. 20 Minuten)

  1. Gestaltung: Gestaltet euer Plakat oder euren Beitrag zum Klassen-Knigge anschaulich und kreativ. Nutzt Farben, Bilder oder Symbole, um die Regeln hervorzuheben.
  2. Vorbereitung der Präsentation: Überlegt euch, wie ihr euren Beitrag der Klasse präsentieren wollt. Jedes Gruppenmitglied kann einen Teil übernehmen.

Abschluss: Die Gruppen präsentieren ihre „Gesprächs-Knigge“-Beiträge der Klasse. Anschließend werden alle Ergebnisse diskutiert und zu einem gemeinsamen Klassen-Knigge zusammengeführt.