Die verpasste Frist
Maria saß an ihrem Schreibtisch und starrte auf ihren Computerbildschirm. Vor ihr blinkte eine E-Mail mit einer Erinnerung an die Bewerbungsfrist, die in zwei Stunden ablaufen würde. Ein Gefühl der Panik durchflutete sie. Die Zeit verging schneller, als sie gedacht hatte.
In den letzten Wochen hatte Maria hart daran gearbeitet, ihre Bewerbungsunterlagen vorzubereiten. Sie hatte ihren Lebenslauf aktualisiert, ihr Bewerbungsanschreiben mehrfach überarbeitet und alle notwendigen Dokumente sorgfältig zusammengestellt. Nun war der Moment gekommen, an dem sie alles abschicken musste.
„Zwei Stunden“, murmelte sie und öffnete ihr E-Mail-Programm. Sie überprüfte nochmals, ob sie alle Anhänge hinzugefügt hatte. Eine kalte Hand legte sich auf ihr Herz, als sie bemerkte, dass eine wichtige Bescheinigung fehlte. Die Panik machte sie kurz handlungsunfähig, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben.
Mit zitternden Fingern suchte sie in ihren Unterlagen nach der fehlenden Bescheinigung. Sie erinnerte sich, dass sie diese vor einigen Tagen eingescannt hatte, fand jedoch die Datei auf ihrem Computer nicht. „Bleib ruhig, du schaffst das“, versuchte sie sich selbst zu beruhigen.
Nach einigen Minuten hektischer Suche fand sie endlich die Datei. Schnell fügte sie diese ihrer E-Mail hinzu und überprüfte nochmals alle Angaben. Die Uhr tickte unerbittlich weiter, sodass kein Raum für Fehler blieb. Ihr Herz klopfte laut in ihrer Brust, während sie alles ein letztes Mal durchlas.
Als sie sicher war, dass alles vollständig war, atmete sie tief durch und klickte auf „Senden“. Die E-Mail verschwand aus ihrem Postausgang und ein Gefühl der Erleichterung machte sich breit. Maria lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schloss für einen Moment die Augen.
Eine halbe Stunde später überprüfte sie noch einmal ihr E-Mail-Postfach, um sicherzugehen, dass die Bewerbung verschickt wurde. Zu ihrem Entsetzen entdeckte sie eine Fehlermeldung. Die E-Mail war nicht zugestellt worden, da die Dateigröße zu groß war. Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie realisierte, dass sie die Bewerbungsfrist möglicherweise verpassen könnte.
Schnell öffnete sie ein Kompressionsprogramm und verkleinerte die Dateien. Mit zittrigen Händen verschickte sie die E-Mail erneut. Dieses Mal ging sie ohne Probleme durch. Maria sah auf die Uhr - zehn Minuten vor Ablauf der Frist. Zwar geschwächt, aber auch froh, dass sie es in letzter Minute geschafft hatte.
Diesmal war das Ergebnis ihrer Bemühungen eindeutig: Sie hatte ihre Bewerbung rechtzeitig verschickt. Tief erschöpft, aber auch erleichtert, wusste Maria, dass sie alles gegeben hatte. Nun blieb ihr nichts anderes übrig, als auf eine Rückmeldung zu warten und zu hoffen, dass ihre Mühen nicht vergeblich waren.